EINFÜHRUNG IN DAS VOLAPÜK Der ursprüngliche Artikel erschien im CompuServe-Sprachenforum in Esperanto und datiert aus dem März 1994. Ins Deutsche übersetzt und überarbeitet von Hermann Philipps (CompuServe 100023,1207) im Sommer 1996. Dies ist eine Einführung in die Plansprache Volapük, die Ende des 19. Jahrhunderts einige Jahre eine gewisse Popularität genoß, bis sie von Esperanto überschattet wurde. I. HINTERGRUNDINFORMATIONEN Von den über 1000 Plansprachen, die es bisher gab, haben nur drei eine größere Anhängerschaft gefunden: Volapük, Esperanto und Ido. Irrtümlicherweise wird vielfach angenommen, daß Volapük nach dem Aufstieg von Esperanto ausgestorben sei, doch es gibt auch heute noch eine kleine Schar von Volapük-Freunden, die diese Sprache pflegen und aktiv benutzen. Volapük war die Schöpfung des deutschen Prälaten Johann Martin Schleyer (1831-1912) und wurde 1879 veröffentlicht. Es hatte so- fort Erfolg, und in ganz Europa, den USA und sogar im fernen Brasilien und China entstanden Vereine von Förderern des Volapük. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs um das Jahr 1889 herum gab es Dutzende von Volapük-Zeitschriften, und Hunderte von Büchern waren in dieser Sprache oder über sie veröffentlicht worden. Immer noch werden die Gründe für den schnellen Niedergang der Volapük-Bewegung diskutiert. Die einen meinen, der Streit um Reformen an der Sprache sei dafür verantwortlich gewesen, andere deuten auf den Besitzanspruch Schleyers auf seine Schöpfung hin und wieder andere verweisen darauf, daß Esperanto um vieles leichter zu erlernen sei. In den 30er Jahren unseres Jahrhunderts kam es dann zu einer Wiederbelebung des Volapük, hauptsächlich in den Niederlanden, unter der Führung von Arie de Jong (1865-1957), der die Sprache außerdem geringfügig zu der Form revidierte, wie sie heute normalerweise gebraucht wird. Hier wird diese revidierte Form des Volapük beschrieben, doch Abschnitt IIIa zeigt, inwieweit die klassische Gestalt dieser Sprache von der modernen Form abwich. II. GRAMMATIK a) Aussprache und Schreibung Volapük gebraucht das lateinische Alphabet mit Ausnahme der Buchstaben Q und W, die nicht benutzt werden. Hinzu kommen die Buchstaben Ä, Ö und Ü (wie im Deutschen). Die Regeln für große Anfangsbuchstaben entsprechen mehr oder weniger dem Englischen oder Französischen. Volapük wird mit dem lateinischen Alphabet geschrieben. Nicht gebraucht werden die Buchstaben Q und W, während die Zeichen Ä, Ö und Ü hinzukommen. Groß- und Kleinschreibung sind in etwa wie im Englischen oder Französischen geregelt. a - wie _a_ in 'Vater' ä - wie _ä_ in 'vermählen' c - wie _tsch_ in 'platschen' e - wie _eh_ in 'Mehl' g - wie _g_ in 'gehen' h - wie _h_ in 'Hose' i - wie _ie_ in 'Liebe' j - wie _sch_ in 'Schuh' o - wie _oh_ in 'Dohle' ö - wie _ö_ in 'Löwe' u - wie _u_ in 'Mut' ü - wie _ü_ in 'kühl' v - wie _w_ in 'Wasser' y - wie _j_ in 'jedermann' z - wie _tz_ in 'Spitze' Wenn ein Buchstabe keine stimmhafte Entsprechung hat wie c, j, s, x, z, dann ist auch eine etwas stimmhaftere Aussprache zulässig. Die Wortbetonung fällt immer auf die letzte Silbe. b) Artikel Normalerweise wird kein Artikel gebraucht. So heißt _pod_ abhängig vom Kontext 'Apfel', 'ein Apfel' oder 'der Apfel'. Es gibt einen Artikel _el_, der mit nicht in die Sprache aufgenommenen Eigennamen und anderen Wörtern gebraucht wird, die nicht dekliniert werden können. Dieser Artikel kann in der gleichen Weise dekliniert werden wie Substantive (siehe unten): Kanobs logön eli Sputnik me daleskop. Wir können den Sputnik mit dem Fernrohr sehen. El Paris binon cifazif Fransäna. Paris ist die Hauptstadt von Frankreich. Das _-i_ am Ende von _el_ bezeichnet den Akkusativ (direktes Objekt). Auch Affixe können am _el_ angebracht werden. So kann man z.B. _jiel_ gebrauchen, um anzuzeigen, daß der Eigenname ein weibliches Wesen bezeichnet (männlich: _hiel_); _elep_ für Pflanzen usw.: Elaf Felis Catus lödon valöpo. (Das Tier) Felis Catus lebt überall. c) Substantive Substantive in Volapük können vier Hauptfälle annehmen. Dies sind der Nominativ, der Akkusativ, der Genitiv und der Dativ. Der Nominativ hat keine Endung und wird für das Subjekt des Satzes oder mit Präpositionen gebraucht, z.B.: Vom binof in dom Die Frau ist im Haus. Die Akkusativendung ist _-i_, und sie wird ans Ende des Substantivs angehängt. Die Wortstellung kann (außer bei Eigennamen) den Akkusativ nicht bezeichnen. Daher: Man beitom dogi UND Dogi beitom man bedeuten beide 'der Mann beißt den Hund'. In einigen Sprachen wird die Akkusativform des Substantivs auch manchmal gebraucht, um nach bestimmten Präpositionen die Richtung zu bezeichnen. Dies ist im modernen Volapük nicht der Fall (in Schleyers ursprünglichem Volapük allerdings war es auch so). Vom golof ini dom Die Frau geht in das Haus. Hier sehen wir, daß Volapük eine eigene Präposition (mit Akkusativendung!) hat, um ein 'in' zu bezeichnen, das außerdem eine Richtung impliziert. Der Akkusativ der Richtung kann auch mit Adverbien gebraucht werden, doch wird die Akkusativendung in Volapük vor die Adverbendung gesetzt: Vom golof domio Die Frau geht nach Hause. ('von zuhause' ist _domao_, und 'zuhause' ist _domo_.) Der Genitiv (Besitzfall) wird durch _-a_ bezeichnet: Gramat Volapüka Die Grammatik von Volapük. Jul hipula Die Schule des Knaben. Der Dativ endet auf _-e_: Givob buki tidane Ich gebe das Buch dem Lehrer. Die Pluralendung ist _-s_, das an die Fallendung angehängt wird. Flens binons geboviks Freunde sind nützlich. No labom flenis mödik Er hat nicht viele Freunde. Selidöp flenas Das Geschäft des Freundes. Egivom oni flenes okik Er hat es seinen Freunden gegeben. Der fünfte Fall ist der Vokativ, was nur bedeutet, daß man das Wörtchen _o_ benutzen kann, wenn man das Substantiv als Anrede gebraucht: O flens, o Romänans, o kelänans! Freunde, Römer, Mitbürger! Es gibt auch einen Prädikativfall, der allerdings kaum benutzt wird. Er endet auf _u_. Ekölom yani rediku Er bemalte die Tür rot. - Vergleiche: Ekölom yani redik Er bemalte die rote Tür. d) Pronomina Die Pronomina (Fürwörter) gehören zu den wenigen Wortkategorien in Volapük, die in keiner Weise von bestehenden Sprachen abgeleitet wurden, und sei es auch nur in verstümmelter Form. Die wichtigsten Pronomina sind: ob - ich ol - du om - er of - sie on - es oder er/sie oy - man os - unpersönliches oder kein Subjekt, z.B. reinos - es regnet. obs - wir ols - ihr oms, ofs, ons - sie (männlich, weiblich, gemeinsam oder sächlich). Diese Pronomina werden ebenfalls ans Ende des Verbs gesetzt: Golob Ich gehe. Golom Er geht. Man golom Der Mann geht. Pronomina werden wie Substantive dekliniert. Weitere Pronomina sind _ok_, das Reflexivpronomen: Flapom omi Er schlägt ihn. Flapom oki Er schlägt sich. und _od_, das Wechselseitigkeitspronomen: Löfons odis Sie lieben einander - vergleiche: Löfons okis Sie (jeder für sich) lieben sich (selbst). Die Höflichkeitsformen für _ol_ und _ols_ sind _or_ und _ors_, aber sie werden außerhalb der Poesie kaum gebraucht. Zur offiziellen Grammatik von Arie de Jong gehören, werden jedoch nie gebraucht: _og_ (du oder ich) sowie _ogs_ (du/ihr und ich -- du/ihr und wir). Einige weitere Pronomina sind: _at_ (diese/r/s), _et_ (jene/r/s), _it_ (diese/r/s selbst), _ot_ (diese/r/s gleiche), _ut_ (welche/r/s auch immer), _kel_ (welche/r/s: Relativpronomen, nicht fragend), _kin_ (wer?), _kis_ (was?), _ek_ (irgendein/e: Person), _nek_ (kein/e), _bos_ (etwas), _nos_ (nichts). e) Verben Es heißt, daß das Volapük-Verb über 500.000 Formen annehmen könne, aber wenn dies auch theoretisch möglich ist, so werden doch die meisten davon in der Praxis nicht verwendet. Es gibt vier Zeiten, die üblicherweise gebraucht werden: das Präsenz, das im vorliegenden Schriftstück bisher in den meisten Beispielen benutzt wurde; das Futur, das mittels der Vorsilbe _o-_ gebildet wird; das Imperfekt (unvollendete Vergangenheit) mit der Vorsilbe _ä_ und das Perfekt (vollendete Vergangenheit), das durch die Vorsilbe _e_ gekennzeichnet ist. Als Suffix wird das jeweilige Pronomen angehängt bzw., wenn ein Substantiv das Subjekt ist, das entsprechende Pronomen, das für das Substantiv steht. Fidol Du ißt. Man fidom Der Mann ißt. Vom fidof Die Frau ißt. Cil fidon Das Kind ißt. Studans fidons Die Studenten essen. Ofidol Du wirst essen. Äfidol Du aßest. Efidol Du hast gegessen. Das Präfix für die Gegenwart ist _a_. Es wird jedoch nur in bestimmten Fällen explizit eingesetzt; beispielsweise wird es mit Wörtern verwendet, die keine Verben sind (denn im Volapük können nicht nur Verben Zeiten haben). Delo Am Tag Adelo Heute Odelo Morgen Ädelo Gestern. Der andere Fall, indem das _a_ gesetzt wird, ist das Passiv: Pafidol Du wirst gegessen. Pofidol Du wirst gegessen werden, usw. Der Passivs wird mit dem Präfix _p-_ vor dem Zeitpräfix gebildet. Es gibt vier weitere Zeitformen, die nur sehr selten verwendet werden: Das abgeschlossene Futur (Präfix _u-_), das Plusquamperfekt (Präfix _i-_), das Futur in der Vergangenheit (_ö-_) und das abgeschlossene Futur in der Vergangenheit (_ü-_): Ufidobs Wir werden gegessen haben. Ifidobs Wir hatten gegessen. Öfidobs Wir waren solche, die essen werden. Üfidobs Wir waren solche, die gegessen haben werden. Fragen werden durch Anhängen von _-li-_ an das Verb gebildet. Nolol vegi Du kennst den Weg. Nolol-li vegi? Kennst du den Weg? Es gibt im Volapük noch vier weitere Modi: Den Konditional, für den die Endung _öv_ gebraucht wird; den Optativ (Wunschform oder freundlicher Imperativ) mit _ös_, die auf _öd_ ausgehende Befehlsform, und den Konjunktiv mit der Partikel -la. Dieser Konjunktiv wird aber nur gebraucht, um etwas Zweifelhaftes oder etwas real Ungewisses zu kennzeichnen. Ekömoböv, if ilaboböv moni. Ich wäre gekommen, wenn ich das Geld gehabt hätte. Seilolös! Schweig bitte! Seilolöd! Ruhe! Golobsös! Laßt uns gehen! Ogivob-la ole dolaris lul? Werde ich dir etwa fünf Dollar geben? Cogol, no-li? Du scherzt wohl? Man beachte, daß auch im Optativ und Imperativ das Pronomen eingesetzt wird. Der Infinitiv des Verbs endet auf _ön_. Wo man im Deutschen 'um zu' mit dem Infinitv verwendet, gebraucht man im Volapük _ad_: Fidobs ad lifön Wir essen, um zu leben. Partizipien enden auf _öl_. Sie werden ansonsten genau so gebraucht wie Adjektiva (siehe weiter unten). Ovisitobs oli ün vig okömöl. Wir werden dich in der kommenden Woche besuchen. Ägolölo ve süt, älogob Als ich so die Straße fleni bäldik oba. entlang ging, sah ich einen alten Freund von mir. Ob ein Verb von Natur aus transitiv oder intransitiv ist, ist von Wort zu Wort verschieden. Transitive Verben können durch Einfügen des Affixes _ik_ intransitiv gemacht werden, und intransitive Verben lassen sich durch das Affix _ük_ transitiv machen: Seadom su stul Er sitzt auf dem Stuhl. Seadükom cili sui stul Er setzt das Kind auf den Stuhl. Eperom moni okik Er hat sein Geld verloren. Mon omik eperikon Sein Geld ging verloren. (In den obigen Beispielen wären _oka_ und _oma_ akzeptable Alternativen für die besitzanzeigenden Adjektive _okik_ bzw. _omik_.) Das Affix _ik_ kann mit intransitiven Verben gebraucht werden, während _ük_ mit Verben verwendet wird, die normalerweise transitiv sind. Sie bilden dann das Medial bzw. den Kausativ. Äseadikom sui stul Er setzte sich auf den Stuhl. Man päperükom moni oki fa briet Der Mann geriet durch Trunken- heit dazu, sein Geld zu verlieren. f) Adjektive und Adverbien Im Volapük enden Adjektive auf _ik_. Gewöhnlich steht das Adjektiv hinter dem durch es näher bestimmten Substantiv. Dabei muß es in Numerus und Kasus nicht mit seinem Substantiv kongruent sein, wenn jegliche Zweideutigkeit ausgeschlossen ist. Steht es jedoch vor dem Substantiv oder besteht die Gefahr der Zweideutigkeit, dann muß es mit seinem Substantiv in Numerus und Kasus übereinstimmen. Der Komparativ und Superlativ von Adjektiven wird durch Anhängen von _um_ bzw. _ün_ hinter das _ik_ jedoch vor den Affixen für Kasus oder Plural gebildet. Die mit dem Komparativ bzw. Superlativ gebrauchten Präpositionen sind _ka_ bzw. _se_. Flens gudik Gute Freunde. Flens gudikum ka ons Bessere Freunde als diese. Flens gudikün se valikans Die besten Freunde von allen. Adverbien enden auf _o_ und können aus Adjektiven und Substantiven gebildet werden. Delo Am Tag Deliko Täglich. Es gibt auch einige oft gebrauchte Adverbien, die selbst Wurzelwörter sind und nicht immer auf _o_ enden: _ai_ (immer), _ba_ (vielleicht), _i_ (auch), _is_ (hier), _nu_ (jetzt), _plu_ (weiter), _te_ (nur), _ti_ (fast), _us_ (dort), _ya_ (schon), _ye_ (jedoch), _kö_ (wo, relativ), _kü_ (wenn, relativ), _lio_ (wie?, fragend), _vio_ (wie, relativ). (Die Fragepartikel 'wo' und 'wann' lauten _kiöpo?_ bzw. _kiüpo_. Sie werden gebildet aus _ki_, gefolgt vom Affix für Ort oder Zeit (_öp_ bzw. _üp_) und schließlich der Endung für Adverbien. g) Zahlwörter Die Zahlen von 0 bis 10 lauten: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 ser, bal, tel, kil, fol, lul, mäl, vel, jöl, zül, deg. Ab 11 geht es dann so weiter: 11 12 13 20 21 22 30 degbal, degtel, degkil ... teldeg, teldegbal, teldegtel ... kildeg ... 100 101 123 234 1.000 tum, tumbal ... tumteldegkil ... teltumkildegfol ... mil ... 1.234 2.345 10.000 mil teltumkildegfol ... telmil kiltumfoldeglul ... degmil ... 234.567 1.000.000 teltumkildegfolmil lultummäldegvel ... balion ... 4.876.329 folbalion jöltumveldegmälmil kiltumteldegzül. balion = Million (106) telion = Billion (1012) kilion = Trillion (1018) usw. Die wichtigsten Wörter zur Bildung von Dezimalbezeichnungen sind: 0,1 = dim 0,01 = zim 0,001 = mim 0,0001 = dimmim 0,00001 = zimmim 0,000001 = balyim Der Dezimalteil wird wie eine ganze Zahl gelesen, gefolgt vom Dezimalwort zur Bezeichnung der Größenordnung, also: 0,345 = kiltumfoldeglul mim 0,123456 = tumteldegkilmil foltumluldegmäl balyim Für noch kleinere Größenordnungen werden _telyim_ (10-12), _kilyim_ (10-18) usw. auf ähnliche Weise gebildet wie die entsprechenden positiven Exponenten _telion_, _kilion_ usw. (Sie werden bemerkt haben, daß die meisten Zahlwörter 'a priori' sind.) Die Zahlwörter stehen hinter dem zugehörigen Substantiv: Dolars teltumluldeg: $ 250. Ordinalzahlen werden mit dem Suffix _-id_ gebildet; Bruchzahlen werden mit dem Suffix _-dil_ gebildet; Wiederholungen und Multiplikationsfaktoren werden mit dem Suffix _-na_ ausgedrückt, z.B.: Binos düp velid soara Es ist die siebte Stunde des Abends. Foldils kil binons veldeglul zim 3/4 macht 0,75. Äbinos visit folnaik ofa us Es war ihr vierter Besuch dort. Folna fil binos degmäl 4 x 4 = 16 h) Weitere Wortarten Die übrigen Wortarten sind Präpositionen, Konjunktionen und Interjektionen. Sie können selbst Wurzeln ohne besondere Endung sein, wie in den folgenden Beispielen: Präpositionen: _bü_ (vor, zeitlich), _dis_ (unter), _fo_ (vor, örtlich), _ko_ (zusammen mit), _ma_ (gemäß), _nen_ (ohne), _po_ (hinter), _su_ (auf), _sus_ (über), _ta_ (gegen), _vü_ (zwischen). Konjunktionen: _ab_ (aber), _bi_ (weil), _das_ (daß), _dat_ (damit), _do_ (obwohl), _du_ (während), _e_ (und), _klu_ (daher), _u_ (oder). Interjektionen: _ag!_ (ach!), _he!_ (heh!), _o!_ (oh!), _sö!_ (pst!). Alternativ können sie aus anderen Wurzeln durch anhängen der Endung _-ü_ für Präpositionen, _-ä_ für Konjunktionen und _-ö_ für Interjektionen gebildet werden. Nil Nähe Nilü Nahe bei Kod Grund, das Warum. Kodä Warum (relativ, das Fragefürwort ist _Kikodo?_). Seil Ruhe Seilö! Ruhe! i) Wortbildung, Präfixe und Suffixe Die Bildung zusammengesetzter Wörter erfolgt im Volapük ähnlich wie im Deutschen, Englischen, Ungarischen, Chinesischen und vielen anderen Sprachen. Das bedeutungstragende Wort steht am Schluß: Bödakanit Vogelsang Kanitaböd Singvogel Pokamon Taschengeld Monapok Geldtasche. In den obigen Beispielen werden die Wurzeln mit der Genitivendung _-a_ zusammengefügt. Es ist auch möglich, Wörter mit der Akkusa- tivendung _-i_ oder der Endung für Adverbien _-o_ zusammenzuset- zen, um feine Bedeutungsunterschiede zu bezeichnen: Motalöf Mutterliebe (Liebe, die von der Mutter ausgeht). Motilöf Mutterliebe (Liebe zur Mutter). Motolöf Mutterliebe (Liebe wie die einer Mutter). Zahlreiche Präfixe und Suffixe erlauben auch eine enorme Erweiterung der rund 3.000 Wurzeln, die das Volapük kennt. Einige der wichtigsten Affixe sind: Präfixe: _be_ (be-, macht indirektes zum direkten Objekt) _fi_ (zu Ende) _hi_ (männlich) _ji_ (weiblich) _ke_ (mit-) _läx_ (Ex-) _le_ (Steigerung) _lu_ (Abwertung sowie Stief-) _lü_ (Schwieger-) _ne_ (Gegenteil) _ru_ (Ur-). lödön wohnen belödön bewohnen reidön lesen fireidön zu Ende lesen jevod Pferd hijevod Hengst jip Schaf jijip weibliches Schaf men Mensch kemen Mitmensch presidan Präsident läxpresidan Expräsident kan das Können lekan Kunst dom Haus ludom Bruchbude fat Vater lufat Stiefvater blod Bruder lüblod Schwager laodik laut nelaodik leise fot Wald rufot Urwald Auch viele Präpositionen werden als Präfixe benutzt. Suffixe: _am_ (Verbalsubstantiv) _ag_ (Fülle an...) _an_ (Person, die etwas ist oder beruflich tut) _at_ (Menge von etwas) _av_ (Wissenschaft) _äb_ (Opfer einer Wirkung) _äd_ (konkreter Vorgang oder Gegenstand von größerem Umfang) _än_ (Land) _ät_ (Abstrahierung) _ed_ (konkreter Vorgang oder Gegenstand von kleinerem Umfang) _ef_ (Gruppe von Menschen) _el_ (Hersteller) _em_ (Gruppe gleichartiger von Gegenständen) _et_ (konkretes Beispiel) _iäl_ (Natürliche Neigung) _il_ (Verkleinerung) _im_ (-ismus) _od_ (Weicheres Material oder weniger gewichtiges Beispiel _ot_ (solideres Material oder gewichtigeres Beispiel) _ov_ (Fähigkeit, Möglichkeit) _öf_ (abstrakte Eigenschaft) _öm_ (Gerät) _öp_ (Ort) _ül_ (Kind, Diminutiv) finükön beenden finükam das Beenden her Haar heragik voll von Haaren feil Ackerbau feilan Bauer mäl sechs mälat halbes Dutzend stel Stern stelav Astronomie fan das Fangen fanäb Gefangener spik Redevermögen spikäd Vortrag lom Heim lomän Heimatland net Nation netät Nationalität spik Redevermögen spiked Motto reidan Leser reidanef Leserschaft bod Brot bodel Brotbäcker buk Buch bukem Bücherei jonön zeigen jonet Bildschirm ok selbst okiäl Egoismus dom Haus domil Häuschen sogäd Gesellschaft sogädim Sozialismus mag Bild magod Skizze mag Bild magot Statue pron Aussprache pronovik aussprechbar flen Freund flenöfik freundschaftlich nün Information nünöm Computer vob Arbeit voböp Arbeitsplatz kat Katze katül Katzenjunges. Dies sind nur einige der verfügbaren Affixe. III. UNTERSCHIEDE DES KLASSISCHEN VOLAPÜK ZUM HEUTIGEN 1887 erfolgten bereits einige Reformen am ursprünglichen Volapük. Sie sind hier ebenfalls angegeben, doch die Mehrzahl der Unter- schiede geht zurück auf die 1930 von Arie de Jong vorgelegten und angenommenen Vorschläge. a) Aussprache und Schreibung Wie im modernen Volapük, außer daß vor 1887 der Apostroph (') anstelle des _h_ benutzt wurde. Der Buchstabe _r_ wurde im klassischen Volapük wesentlich seltener gebraucht, doch inzwischen wurde eine Menge neuer Wörter einge- führt, die ein _r_ enthalten. Einige dieser Wörter treten an die Stelle alter Wörter, die wegen der Vermeidung des _r_ allzu ver- stümmelt erschienen. Viele andere Wörter, hauptsächlich die am häufigsten gebrauchten, bewahren jedoch ihr ursprüngliches _l_. Ins klassische Volapük hatten einige Worte Eingang gefunden, deren Wurzel mit einem Vokal begann. Das wurde dahingehend standardi- siert, daß solche Wörter jetzt mit _l_ beginnen. Ein sehr kleiner Teil der Wörter veränderte sich aus keinem besonderen Grund außer durch die Zeitläufte oder um Zweideutigkeiten zu beseitigen. Es folgen einige Beispiele für die Veränderungen am Wortschatz: ALT NEU gletik gretik (groß) Flentän Fransän (Frankreich) jeval jevod (Pferd) Ägüptän Lägüptän (Ägypten) Nelij Linglän (England) lilöm rein (Regen) lilädön reidön (lesen) lemön remön (kaufen) Änderungen am Wortschatz aufgrund von Änderungen im Affixsystem und bei der Wortbildung werden weiter unten behandelt. b) Artikel Nur das moderne Volapük kennt den Gebrauch von _el_ und seinen Ableitungen. c) Substantive Der Prädikativfall und die modifizierten Präpositionen zur Anzeige der Richtung werden nur im modernen Volapük gebraucht. d) Pronomina Die Pronomina _oy_, _or_, _ors_ und _od_ kommen im klassischen Volapük nicht vor. Früher wurde _on_ anstelle von _oy_ und _om_ anstelle von _on_ für alle beidgeschlechtlichen und neutralen Bezeichnungen sowie auch für das Maskulinum verwendet. Vor 1887 wurde das Reflexivpronomen an das Ende des Verbs angehängt. Beispielsweise hieß das heutige _lavons okis_ (sie waschen sich) damals _lavomoks_. e) Verben Das Futur in der Vergangenheit und das abgeschlossene Futur in der Vergangenheit gab es im klassischen Volapük nicht. Das klassische Volapük kannte auch einen Aorist-Aspekt (erzählender Aspekt, aus dem nicht hervorgeht, ob ein Geschehen schon abgeschlossen ist, noch weitergeht bzw. sich wiederholt). Er wurde durch Einfügen von _-i-_ zwischen den Zeitindikator und die Verbwurzel gebildet: Olödob in zif Ich werde in der Stadt leben Oilödob in zif Ich werde (immer) in der Stadt leben. Das klassische Volapük hatte noch eine dritte Befehlform, den 'Jussiv', die stärker war als die andern zwei. Er endete auf _-öz_: Seilolös! Ich bitte sie, ruhig zu sein. Seilolöd! Ruhe! Seilolöz! Nun halte endlich die Klappe, sonst kannst du was erleben! Der Konjunktiv wurde früher häufiger verwendet als heute. f) Adjektive und Adverbien Keine Änderungen g) Zahlwörter Die Zahlwörter zehn, zwanzig, dreißig, vierzig usw., die im modernen Volapük_deg_, _teldeg_, _kildeg_ usw. lauten, wurden früher durch Anhängen von _s_ an die Zahlwörter für eins, zwei, drei, vier usw. gebildet: _bals_, _tels_, _kils_. Die Einerwerte wurden an die Zehner mit dem Wort _e_ (und) angehängt, z.B.: _balsebal_ (11), _balsetel_ (12) usw. Auch die Wörter zur Bezeichnungen von Dezimalstellen sind neu. h) Andere Wortarten Keine wichtigen Änderungen, außer daß das moderne _ad_ im klassischen Volapük _al_ lautete. i) Wortbildung Das moderne Volapük gebraucht Affixe zur Bildung von Wörtern weniger oft als früher. Das liegt nicht zuletzt an der größeren Anzahl der verfügbaren Wurzeln. Das moderne Affixsystem des Volapük ist viel systematischer und regelmäßiger als das klassische. Einige moderne Affixe gab es in der klassischen Form dieser Sprache überhaupt nicht. Einige klassische Affixe wurden beseitigt. Früher existierte _gle-_ zusammen mit _le-_ als Vergrößerungsvorsilbe und _sma-_ parallel zu _-il_ als Verkleinerungsaffix. Die alten Suffixe _-lik_ und _-nik_ sind Entsprechungen der modernen Suffixe _-öfik_ und _-agik_. Früher diente das Affix _-el_ für die Bedeutungen sowohl von _-el_ als auch _-an_. Wie man weiter unten sehen kann, wurde ein Problem mit dem Wort _lemel_ beseitigt, das früher in gleicher Gestalt verschiedenes bedeuten konnte (es ließ sich auf zwei verschiedenartige Weisen zerlegen: _le-mel_ und _lem-el_). Arie de Jong führte auch einige neue Wörter ein, um das Sexismus- Problem im Affixsystem zu bewältigen. Im klassischen Volapük (wie heute noch im Esperanto) war nämlich ein Mädchen ein weiblicher Knabe (ji-pul) und eine Schwester ein weiblicher Bruder (ji-blod). ALT NEU ludog (minderwertiger Hund) lup (Wolf) snekafit (Schlangenfisch) pil (Aal) lemel (Großes Meer) sean (ozean) lemel (Käufer) Reman (Käufer) flenlik (freundschaftlich) flenöfik (freundschaftlich) lutnik (lufthaltig) lutagik (lufthaltig) lezif (Großstadt) cifazif (Hauptstadt) glezif (Großstadt) lezif (Großstadt) jiblod (weibl. Bruder) sör (Schwester) jison (weibl. Sohn) daut (Tochter). Hier das Vaterunser in klassischem Volapük: O fat obas, kel binol in süls, paisaludomöz nem ola! Kömomöd regän ola! Jenomöz vil olik, äs in sül, i su tal! Bodi obsik vädeliki givolös obes adelo! E pardolös obes debis obsik, äs id obs aipardobs debeles obas. E no obis nindukolös in tentadi; sod aidalivolös obis de bad. Jenosöd! IV. BEISPIELTEXT FÜR MODERNES VOLAPÜK Nim pebuüköl Söla K. Ven Söl K. päsäkom, nimi kinik gönom-li mödiküno se ons valik, enemom leefadi, ed ekleilükom atosi so: Leefad balon sagati me näm. Ye atos no binon sagat zesüda, kelos saidikon ad skeapön se dinäd, ud ad kädedön fidi nen paküpön, ab sagat lü kel näm gebidön ad dunots gretik. Kö nim at ebinon, dugon veg veitik. To at, binon benovimik, suemon cogi. Binon flen gudik, asä binon neflen gudik. Vero gretik e vetik, binon ye i vo vifik. Probod ona blinon kope levemik ona igo fidotis smalikün, äsi nötis. Lils ona binons mufoviks; lilon te utosi, kelos lönedon one. Vedon i vo bäldik. Binon i sogädik, e no te leefades votik. Valöpo ä palöfon ä padredon. Kodü sot cogiäla, mögoy igo stümön oni. Labon skini bigik, ini kel neifs breikons okis; ab ladälastad ona binon molädik. Kanon vedön lügik. Kanon vedön zunik. Löfilon ad danüdön. Deadon in bimilem. Löfon cilis e nimülis votik. Binon gedik, e paküpon te sekü gretot ona. No binon pafidäbik. Kanon vobön gudiko. Löfilon ad drinön e vedon läbik. Dunon bosi pro lekan: Blünon viori. (Übersetzung von "Herrn K.s Lieblingstier" von Bertolt Brecht). Analyse: NIM P-E-BU-ÜK-ÖL SÖL-A K. TIER pass perf VORAN-MACHEN part HERR gen K. Tier vorgezogenes des Herrn K. Ven Söl K. p-ä-säk-om, nim-i kin-ik gön-om-li ALS HERR K. pass imp FRAGEN-ER TIER akk WAS adj VORZIEHEN ER frag Als Herr K. gefragt wurde, Tier welches er zieht vor ? möd-ik-ün-o se on-s val-ik, e-nem-om VIEL adj superl adv AUS ER/SIE/ES plur ALLE adj, perf NENNEN ER am meisten unter ihnen allen, er nannte leefad-i, ed e-kleil-ük-om at-os-i so: ELEFANT akk und perf KLAR MACHEN ER DIES neut akk SO den Elefanten und begründete dies so: Leefad bal-on käf-i me näm. Ye ELEFANT EINS ER/SIE LIST akk MIT STÄRKE. DOCH Der Elefant vereint List mit Stärke. Jedoch at-os no bin-on sagat zesüd-a, kel-os DIES neut NICHT IST ES KLUGHEIT NOTWENDIGKEIT gen, WELCHE neut das nicht ist die List der Notwendigkeit, die said-ik-on ad skeap-ön se din-äd, ud ad GENUG adj ER/SIE ZU ENTKOMMEN AUS SACHE abl ODER ZU ausreichend ist zu entkommen aus Umstand oder zu käd-ed-ön fid-i nen p-a-küp-ön, ab KASSE abl inf ESSEN akk OHNE pass präs BEMERKEN sed ergattern Nahrung ohne bemerkt zu werden, sondern käf lü kel näm geb-id-ön ad dun-ot-s LIST ZU WELCHER KRAFT GEBRAUCHEN umk inf ZU TUN abl die List, auf welche Kraft einwirken für Unternehmungen gret-ik. Kö nim at e-bin-on, dug-on GROSS adj. WO TIER DIES perf SEIN ES FÜHRT große. Wo Tier dieses gewesen ist, führt veg veit-ik. To at, bin-on WEG BREITE adj. TROTZ DAS, SEIN ER/SIE Weg breiter. Trotzdem ist er ben-o-vim-ik, suem-on cog-i. GUT adv VERHALTEN adj, VERSTEHEN ER SPASS akk freundlich, er versteht Spaß. Bin-on flen gud-ik, as-ä bin-on ne-flen SEIN ER/SIE FREUND GÜTE adj, WIE AUCH SEIN ER/SIE gegt FREUND Er ist Freund guter, wie auch er ist FEIND gud-ik. Ver-o gret-ik e vet-ik, bin-on GÜTE adj. WAHRHEIT adv GRÖSSE adj UND GEWICHT adj SEIN ER/SIE guter. Wirklich groß und schwer, ist er ye i vo vif-ik. Probod on-a blin-on DOCH AUCH SEHR SCHNELLIGKEIT adj. RÜSSEL ER gen BRINGT doch auch sehr schnell. Rüssel sein bringt kop-e le-vem-ik on-a igo fid-ot-i-s KÖRPER dat superl VOLUMEN adj SEIN/IHR gen SOGAR SPEISE abl akk plur Körper sehr großem seinem sogar Speisen smal-ik-ün, äs-i nöt-i-s. Lil-s KLEINHEIT adj superl WIE AUCH NUSS akk plur. OHR plur kleinste wie auch Nüsse. Ohren on-a bin-on-s muf-ov-ik-s; lil-on te SEIN/SIE gen SIND BEWEGUNG abl adj plur; OHR-T NUR seine sind beweglich; Er hört nur ut-os-i, kel-os lön-ed-on on-e. DAS neut akk WAS neut EIGENHEIT abl ER/SIE ER/SIE dat. das was geeignet ist ihm. Ved-on i vo bäld-ik. Bin-on i sogäd-ik, WERDEN ER/SIE AUCH SEHR ALTER adj. SEIN ER AUCH GESELLSCHAFT adj Er wird auch sehr alt. Er ist auch gesellig e no te leefad-e-s vot-ik. Val-öp-o UND NICHT NUR ELEFANT dat plur ANDERSHEIT adj. JEDER ORT adv und nicht nur zu Elefanten anderen. Überall ä p-a-löf-on ä p-a-dred-on. SOWOHL pass präs LIEBE ER/SIE ALS AUCH pass präs FURCHT ER/SIE. sowohl beliebt ist als auch gefürchtet ist. Kod-ü sot cog-iäl-a, mög-oy igo stüm-ön GRUND präp ART SCHERZ-HAFTIGKEIT gen KÖNNEN MAN SOGAR SCHÄTZEN Dank Art von Komik kann man sogar schätzen on-i. Lab-on skin-i big-ik, in-i ER akk. BESITZ ER/SIE HAUT akk DICKE adj, IN akk ihn. Hat er Haut dicke, in kel neif-s breik-on-s ok-i-s; ab WELCHE MESSER plur BRUCH ER/SIE/ES plur SICH plur; ABER der Messer brechen; aber lad-äl-a-stad on-a bin-on mol-äd-ik. HERZ abl gen ZUSTAND ER/SIE gen SEIN ER/SIE WEICHSEIN adj. Gemüt seines ist weich. Kan-on ved-ön lüg-ik. Kan-on FÄHIGKEIT ER/SIE WERDEN TRAUER adj. FÄHIGKEIT ER/SIE Er kann werden traurig. Er kann ved-ön zun-ik. Löf-il-on ad danüd-ön. WERDEN ZORN adj. LIEBE klein ER/SIE ZU TANZ inf. werden zornig. Er schätzt zu tanzen. Dead-on in bim-il-em. Löf-on cil-i-s e TOD ER/SIE in BAUM klein samml. LIEBE ER/SIE KIND akk plur UND Er stirbt im Dickicht. Er liebt Kinder und nim-ül-i-s vot-ik. Bin-on ged-ik, TIER verkl akk plur ANDERSHEIT adj. SEIN ER/SIE GRAUHEIT adj, Tierchen andere. Er ist grau, e p-a-küp-on te sek-ü gret-ot UND pass präs WAHRNEHMUNG ER/SIE NUR FOLGE präp GRÖSSE abl und er wird bemerkt nur durch Größe on-a. No bin-on p-a-fid-äb-ik. SEIN/IHR gen. NICHT SEIN ER/SIE pass präs ESSEN abl adj. seine. Nicht er ist eßbar. Kan-on vob-ön gud-ik-o. Löf-il-on ad FÄHIGKEIT inf ARBEIT inf GÜTE adv. LIEBE klein ER/SIE ZU Er kann arbeiten gut. Er schätzt zu drin-ön e ved-ön läb-ik. Dun-on bos-i TRINKEN inf UND WERDEN inf FREUDE adj. TUN ER/SIE ETWAS akk trinken und werden fröhlich. Er tut etwas pro le-kan: Blün-on vior-i. FÜR vgrös FÄHIGKEIT: LIEFERUNG ER/SIE ELFENBEIN akk für Kunst: Er liefert Elfenbein. Abkürzungen: abl: Ableitung; adj: Adjektiv; adv: Adjektiv; akk: Akkusativ; dat: Dativ; frag: Frage; gegt: Gegenteil; gen: Genitiv; imp: Imperfekt; inf: Infinitiv; neut: Neutrum; part: Partizip; pass: passiv; perf: Perfekt; plur: Plural; präp: Präposition; samml: Ansammlung; superl: Superlativ; trans: Transitiv; umk: Umkehrung; vgrös: Vergrößerung; verkl: Verkleinerung. Hier der Originaltext: Herrn K.s Lieblingstier Als Herr K. gefragt wurde, welches Tier er vor allen schätze, nannte er den Elefanten und begründete dies so: Der Elefant vereint List mit Stärke. Das ist nicht die kümmerliche List, die ausreicht, einer Nachstellung zu entgehen oder ein Essen zu ergattern, indem man nicht auffällt, sondern die List, welcher die Stärke für große Unternehmungen zur Verfügung steht. Wo dieses Tier war, führt eine breite Spur. Dennoch ist es gutmütig, es versteht Spaß. Es ist ein guter Freund, wie es ein guter Feind ist. Sehr groß und schwer, ist es auch sehr schnell. Sein Rüssel führt einem enormen Körper auch die kleinsten Speisen zu, auch Nüsse. Seine Ohren sind verstellbar: Er hört nur, was ihm paßt. Er wird auch sehr alt. Er ist auch gesellig, und dies nicht nur zu Elefanten. Überall ist er sowohl beliebt, als auch gefürchtet. Eine gewisse Komik macht es möglich, daß er sogar verehrt werden kann. Er hat eine dicke Haut, darin zerbrechen die Messer; aber sein Gemüt ist zart. Er kann traurig werden. Er kann zornig werden. Er tanzt gern. Er stirbt im Dickicht. Er liebt Kinder und andere kleine Tiere. Er ist grau und fällt nur durch seine Masse auf. Er ist nicht eßbar. Er kann gut arbeiten. Er trinkt gern und wird fröhlich. Er tut etwas für die Kunst: Er liefert Elfenbein. V. WEITERE INFORMATIONEN Informationen erhalten Sie postalisch über eine der folgenden Adressen: Flenef Bevünetik Volapüka (Internationaler Volapük-Freundeskreis) c/o Ralph Midgley 24 Staniwell Rise Scunthorpe South Humberside DN17 1TF Großbritannien Mr. Ralph Midgley gibt einen monatlichen Rundbrief in Volapük heraus. Bei ihm sind auch ein Volapük-Schnellkurs und Wörterbücher erhältlich. Zänabür Volapüka (Volapük-Zentrum) c/o Brian R. Bishop 155 Leighton Avenue Leigh-on-Sea Essex SS9 1PX Großbritannien